Ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte vereinen

Nachhaltiges Bauen geht über die gängige Vorstellung von Holzverwendung und Photovoltaikanlagen hinaus. Es erfordert, dass Gebäude Ökologie, Ökonomie und Soziokultur in Einklang bringen. Umweltaspekte, wirtschaftliche Nachhaltigkeit und die Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse müssen gleichermaßen im Fokus der Gebäudeplanung stehen.

„Wer in der Zukunft leben will, kann nicht in der Vergangenheit wohnen.“
Gerald Schwaiger, Gründer & GF Zertifix GmbH

Viele Faktoren beeinflussen nachhaltiges Bauen
Der wohl wichtigste Aspekt dabei ist die sogenannte Ökobilanz. Diese bildet das Herz jedes nachhaltigen Gebäudes, da sie einen umfassenden Überblick über die ökologischen Auswirkungen während seines gesamten Lebenszyklus bietet. Im ökonomischen Bereich spielen oft übersehene Lebenszykluskosten eine entscheidende Rolle bei nachhaltigem Bauen. Die Wirtschaftlichkeit von Gebäuden hängt nämlich nicht nur von Erträgen, sondern auch wesentlich von Herstellungs- und Verwertungskosten sowie von einem kosteneffizienten Betrieb ab. Soziokulturelle Aspekte hingegen wurden lange sträflich vernachlässigt. Die Rücksichtnahme auf thermische, akustische und visuelle Aspekte sowie Raumluftqualität schafft nachhaltige Räume, die das Wohlbefinden der Nutzer fördern.

Umfangreiche und vielfältige Vorteile für Bauherren, Investoren und Nutzer
Nachhaltige Baupraktiken und die jeweiligen Zertifizierungen bieten Bauherren und Investoren erhebliche Vorteile. Diese umfassen eine verbesserte Positionierung im internationalen Markt, höhere Renditen, reduzierte Lebenszykluskosten, eine bessere Gebäudeperformance, die Einhaltung von Klimazielen und Taxonomie sowie ein gestärktes Unternehmensimage. Nutzer profitieren von reduzierten Betriebskosten, höherer Zufriedenheit, Resilienz gegenüber Klimawandel und verbessertem Wohlbefinden durch optimale Raumbedingungen.

Auf Nachhaltigkeit bauen
Präsentation Gerald Schwaiger, GF Zertifix GmbH

Zertifizierungen für mehr Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit
Die EU-Taxonomie erfordert, dass CSRD-pflichtige Unternehmen ihre Investitionen im Einklang mit den Vorgaben tätigen. Dabei werden drei Hauptzustände von Gebäuden berücksichtigt: Neubau, Renovierung sowie Erwerb/Eigentum. Die Verifikation durch ein entsprechendes Zertifikat ist entscheidend für die Einhaltung der EU-Taxonomie. Zertifizierungen sind ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen. Jede zertifizierte Baumaßnahme signalisiert nicht nur nachhaltige Praktiken, sondern ist auch eine Investition in eine bessere und widerstandsfähigere Zukunft – getreu dem Motto von Zertifix: „Wer in der Zukunft leben will, kann nicht in der Vergangenheit wohnen.“ Für Unternehmen, die über die verpflichtende Taxonomie hinausgehen und ihr Gebäude nach den besten anerkannten Standards zertifizieren lassen möchten, ist insbesondere das DGNB-Zertifikat empfehlenswert.

Gastbeitrag von Gerald Schwaiger im Rahmen der LIVE im Betrieb-Veranstaltung "Nachhaltigkeitsmanagement - warum, wozu, wie" bei der Stiegl Privatbrauerei.
Gerald Schwaiger ist Experte im umwelt service salzburg-Beraterpool sowie
Gründer & Geschäftsführer der Zertifix Gmbh.