18.12.19

Abfall reduzieren, Ressourcen schonen, Lebensmittel achten

Rund 276.000 Tonnen Abfälle fallen jährlich in Gastronomie, kleinen Betrieben und in Salzburgs Haushalten an. Pro Kopf sind das etwa 500 Kilogramm im Jahr. Mehr als 60 Prozent davon werden fachgerecht gesammelt. Der Rest landet im Restmüll. Und um Restmüll, Lebensmittelabfälle und andere Ressourcen zu reduzieren oder gar zu vermeiden, darum geht es bei den umwelt service salzburg - Beratungen

Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) und sein Referat Abfallwirtschaft haben das "Müllverhalten" der Salzburger in einer Studie ebenfalls genau untersucht. „Abfall lügt nicht“, bringt es Philipp Hietler vom Österreichischen Ökologie-Institut auf den Punkt. Der Müll-Experte hat im Auftrag des Landes Salzburg den Restmüll unter die Lupe genommen. 319 Stichproben zeigen: Im Restmüll landet so gut wie alles: von genießbaren Lebensmitteln über Rasierer, Batterien, Zahnbürsten bis hin zu toten Kleintieren. Die Proben wurden nach dem Zufallsprinzip aus dem ganzen Bundesland gesammelt. Selbstverständlich anonym. 

Achtlos weggeworfener Müll habe einen ökologischen Preis, sagt Wilfried Mayr vom Referat Abfallwirtschaft des Landes. Mehr als die Hälfte des Restabfalls könnte wiederverwertet werden, würde er getrennt gesammelt. Den größten Anteil im Restmüll nehmen Lebensmittel ein: im Schnitt 16 Prozent der Tonne. Jede der 319 Stichproben enthielt Essbares. „Ich war entsetzt, wie viel genießbare Lebensmittel im Müll landen", betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, und meint weiter: „Mit der Menge, die in Salzburg weggeworfen wird, könnte man ein Jahr lang 20.000 Personen ernähren. Ich glaube, das hängt auch damit zusammen, dass wir immer mehr Einpersonenhaushalte im Land haben. Da wird wohl mehr gekauft als man essen kann“. 

Maßnahmen-Bündel gegen Verschwendung
Schellhorn setzt auf Aufklärung: „Das umwelt service salzburg berät Salzburger Betriebe genau zu diesen Themen. Da gibt es den Analysen zufolge Handlungsbedarf. Auch in den Gemeinden wollen wir intensiver aufklären.“ Nur Worte oder auch Taten? „Wir werden die Förderrichtlinien bei Umweltmaßnahmen überarbeiten. Zudem kann die Abfallsammlung im öffentlichen Raum verbessert werden. Auch der neue Reparaturbonus soll ein Anreiz sein, weniger wegzuwerfen“, sagt Schellhorn. Er wünscht sich auch ein Pfandsystem für PET-Flaschen. Dafür ist der Bund zuständig. Als nächsten Schritt will sich das Land zum Vergleich noch den getrennt entsorgten Müll anschauen. Beim Recyceln sind die Salzburger auf einem guten Weg: Von den 500 Kilogramm Müll, die pro Kopf anfallen, werden mehr als 300 gesondert gesammelt und großteils verwertet.

Text: SN/Land Salzburg